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Holzfaserplatten

Auf dieser Seite finden Sie allgemeine Informationen zu Holzfaserplatten. Wir möchten Sie mit diesem Wissen bei der gezielten Auswahl Ihrer Projektmaterialien unterstützen. Sie wissen bereits, welche Holzfaserplatten Sie benötigen?

Diese Art plattenförmiger Holzwerkstoffe besteht aus Holzfasern oder anderen cellulosehaltigen Fasermaterialien wie Rapsstroh. Holzfaserplatten sind mindestens 1,5 cm dick und werden unter Hitze (180 - 210 °C) und Druck (70 Nm / cm²) gepresst und verdichtet. Der feste Verbund entsteht durch Verfilzen des Fasermaterials nach Zugabe eines synthetischen Klebstoffs. Als Rohstoffe werden preisgünstige Hölzer, Abfallholz und Späne verwendet. Je nach Feuchte des Fasermaterials unterscheidet man zu ihrer Herstellung Nass- und Trockenverfahren. Wesentlich umweltfreundlicher ist das Trockenverfahren. Das Nassverfahren ist der Papierproduktion recht ähnlich. Das Holz wird mechanisch zu Hackschnitzeln zerkleinert, mit Wasserdampf in seine Fasern zerlegt, eventuell mit Bindemittel- und Füllstoffzusatz versehen, auf Langsieben zu Faservliesen aufgeschüttet, entwässert, mit unterschiedlich hohem Druck gepresst und schließlich getrocknet. Durch Beimischung von chemischen Zusätzen oder Kunstharzen zum Faserbrei wird das spätere Eigenschaftsprofil der Holzfaserplatten entscheidend beeinflusst. Die Holzwerkstoffe erhalten zum Beispiel wasserfeste, feuerfeste oder schalldämmende Qualitäten. Die Dichte wird über den Pressdruck und die Art des Bindemittels eingestellt. Als Klebharze kommen Natur-, Phenol-, Kresol- und Harnstoffharze in Frage. Man unterscheidet zwischen Hartfaserplatten (HFH), Dekorhartfaserplatten (KH), mitteldichten Holzfaserplatten (MDF) und Holzweichfaserplatten bzw. porösen Holzfaserplatten (SB).

Hartfaserplatten (HFH)

Hartfaserplatten bestehen aus hoch verdichteten Fasern. Man kennt sie insbesondere aus dem Möbelbau, wo sie als Schubladenböden und Rückwände verwendet werden. Ihre Dichte reicht von 0,8 - 1,1 kg / dm³. Hartfaserplatten sind auf der einen Seite glatt und auf der anderen Seite siebartig strukturiert. Zur Steigerung der Härte und zur Erzielung abriebfester und wasserabweisender Eigenschaften werden sie mit Kunstharz und Öl imprägniert. Standardhartfaserplatten werden als Wand-, Decken- und Dachtafeln eingesetzt und für den Innenausbau verwendet. Sie sind preiswert und können in Standardmaßen von 1250 x 2500 mm² und Dicken von 1,6 - 8 mm bezogen werden. Sondergrößen mit Breiten von bis zu 2050 mm und Längen von 5200 mm sind aber auch zu finden. 

Das harte Plattenmaterial lässt sich mit den üblichen Werkzeugen verarbeiten, kann genagelt, geschraubt und verleimt werden und ist für eine Lackierung geeignet. Da sich die Platten unter Feuchteeinfluss stark ausdehnen können, sollte man den Feuchtegehalt der späteren Umgebung anpassen. Wegen der gleich hohen Schwindung in alle Richtungen ist aber keine Rissbildung oder Verzug zu erwarten. Für die maschinelle Bearbeitung werden Werkzeugschneiden aus Hartmetallen empfohlen. HFH-Platten können überfurniert werden.

Dekorhartfaserplatten (KH)

Für dekorative Anwendungen werden Hartfaserplatten mit Kunstharzfilmen beschichtet. Diese sind in unterschiedlichen Farben, Dekoren und Fantasiemotiven erhältlich. Im Herstellungsprozess wird neben dem Dekorfilm zusätzlich eine melaminharzgebundene, transparente Schicht aufgebracht, die das Dekor vor leichten mechanischen Beanspruchungen schützten soll. Beide Schichten werden auf die Hartfaserplatte unter hoher Temperatur und hohem Druck gepresst. Die Faserplatte erhält dadurch eine geschlossenporige Oberfläche. Die Eigenschaften richten sich nach der Qualität der verwendeten Hartfaserplatte.

KH-Platten können mit hartmetallbestückten Werkzeugen bearbeitet werden. Das Plattenmaterial wird in der Regel mit einer Dicke von 3 mm vertrieben. Beim Transport sollte darauf geachtet werden, dass die Platten plan aufliegen. Biegungen können Risse im Dekor hervorrufen. Dekorhartfaserplatten werden im Möbel- und Karosseriebau verwendet. Sie kommen außerdem zur Wandverkleidung von Küchen und Bädern zur Anwendung. Perforierte Dekorplatten werden auch als Trenn- und Zwischenwände eingesetzt.

Mitteldichte Holzfaserplatten (MDF)

MDF-Platten sind einer der beliebtesten Holzwerkstoffe für Designer und Möbelbauer und werden vor allem als Ersatz für Massivholz eingesetzt. Die Herstellung erfolgt im Trockenverfahren. Unter Verwendung von Kunstharzen (Harnstoff- oder Phenolharz) werden die Holzfasern (ausschließlich Nadelhölzer) fest miteinander verbunden. Es entstehen Platten mit höherer Festigkeit und einer Dichte zwischen 0,45 kg / dm³ und 0,8 kg / dm³. MDF-Platten sind beidseitig glatt, haben eine homogene Struktur und werden in Dicken zwischen 6 mm und 50 mm angeboten. Im Herstellungsprozess können im Randbereich der Plattenwerkstoffe auch höhere Dichten eingestellt werden. Obwohl das Plattenmaterial sehr standhaft ist, kann es bei starker Feuchteeinwirkung aufquellen.

MDF-Platten lassen sich wie Massivholz bearbeiten und können gut geschliffen, lackiert und beschichtet werden. Platten mit Dicken von mehr als 15 mm haben eine gute Schraubenhaltefestigkeit. Allerdings sollten wegen der Gefahr von Ausbrüchen Schraubverbindungen an den Kanten vermieden werden. Für eine Oberflächenbeschichtung werden MDF-Platten meist mit einer Grundierung versehen. Mitteldichte Holzfaserplatten sind für Verkleidungen im Innenausbau, als Akustikelemente und für die Anfertigung von Fußböden verwendbar.

Weiche Holzfaserplatten

Poröse Holzfaserplatten (SB), die man auch als Holzweichfaserplatten kennt, werden vor allem aus Nadelhölzern hergestellt. Ihre Rohdichte liegt zwischen 0,13 kg / dm³ und 0,30 kg / dm³. Durch Beimischung von Bitumen, Aluminiumsulfat oder Weißleim können die Eigenschaften optimiert und verändert werden. Die poröse Struktur wirkt feuchtigkeitsregulierend, schallschluckend und wärmedämmend. In Bitumen getränkt sind sie sehr dauerhaft und nahezu verrottungsfest. Durch die feinstrukturierten Oberflächen können Holzweichfaserplatten gut beschichtet, lackiert und sogar tapeziert werden. Die porösen Werkstoffplatten werden für Dach-, Deckenund Wandkonstruktionen verwendet. Wegen der guten schalldämmenden Eigenschaften sind sie als Zwischenschicht für Treppen und Fußböden besonders gut geeignet.

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